Blog-User fragen – OOK antwortet

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Hallo Herr Kurbjuweit,

mit Interesse folge ich Ihren Aktivitäten in der Baugröße 0m und den Artikeln in Ihrem Blog. Zur Geometrie der von Ihnen angekündigten Weichen habe ich in diesem Zusammenhang eine Frage: Auf der Homepage des Fremo wird lt. den dort abrufbaren Normen ein Mindestradius von 1300 mm, auch in Weichen, gefordert. Die von Ihnen angekündigten Weichen haben nun einen Radius von 1000 mm, wobei Sie auf die uneigeschränkte Befahrbarkeit durch verschiedene Fahrzeuge in Ihrem Blog hinweisen.
Ist die Forderung nach einem Radius von 1300 mm in der Praxis also Ihrer Meinung nach nicht erforderlich oder veraltet? (diese Frage soll keine Provokation sein, sondern ist bei mir aufgrund der Planung eines kleineren 0/0m-Projektes entstanden) Vielleicht mögen Sie dazu einmal Stellung beziehen? Mit freundlichen Grüßen
Jan Behling, 8.12.2019

OOK antwortet:

Hallo Herr Behling, der Mindestradius von  1,3 oder genauer 1,33m ist noch auf meinem Mist gewachsen, als ich seinerzeit als FREMO-Präsident noch mit an den 0m-Modulnormen maßgeblich beteiligt war. Und das „maß-geblich“ können Sie wörtlich verstehen. Ich hatte damals als erster ein Modul mit den neu entwickelten Kopfstücken gebaut (Kaiserweg), dann daran anschließend einen 90°-Bogen. Für diesen wählte ich den kleinsten Radius der Harzbahnen 60m = 133cm in 1:45. Das wurde dann als Mindesradius – wohlgemerkt für Module! – ausgerufen, noch genauer gesagt: für Streckenmodule … und fixiert.

Schon beim Kaiserweg war eine Weiche 1:5,5 verbaut. Wenn Sie alte Hp1-Ausgaben aus meiner Zeit kennen, da wurden solche Weichen als Bausätze angeboten. Langer Rede kurzer Sinn: Dieser Mindestradius ist der für Streckenmodule. Bei Modulsystemen, die in Turnhallen aufgebaut werden, kann man sich das leisten. Wenn das der absolute Mindestradius wäre, könnte man 0m für Heimanlagen vergessen.

Dennoch haben Sie insoweit Recht, als das in den von mir verlinkten Fremo-0m-Normen so definiert ist – das war mir völlig entgangen. Und wird von mir absolut nicht gutgeheißen. Ich kann auch nicht erkennen, wozu das dienen soll. Aber, wie gesagt, das gilt nur für Modulsysteme. Bei meiner Heimanlage sind dutzendweise 1:5,5- und 1:6,6-Weichen verbaut, meine Hauptstrecke hat einen Mindestradius von 1000mm und die Zweigstrecke einen solchen von 800mm, überall fahren die Henke Ts5en ohne Probleme.


Hallo,

ich konnte vor einiger Zeit den Gehäusebausatz der Krauss-Kastenlok der Chiemseebahn für ein Magic-Train-Fahrwerk ersteigern. Leider ist keine Bauanleitung vorhanden und ich konnte den Hersteller des gut gemachten Bausatzes noch nicht ermitteln. Gibt es Erfahrungen für die Umspurung des Fahrwerkes von 0e auf 0m?

Grüße
Werner

OOK antwortet:

Glückwunsch zum Gehäusebausatz für die Chiemseedampflok. Leider weiß ich auch nicht, wer den kreiert hat. Aber vielleicht weiß es ein anderer Leser?

Ich besitze einige auf 0m umgespurte Fahrwerke von MT B-Kupplern. Und weiß nicht mehr, von wem ich das (vor vielen Jahren) habe machen lassen. Ich selber kann das leider nicht. Man braucht dazu eine Rad-Abziehkralle und ein Aufpressgerät oder eine Drehbank (und muss damit gut umgehen können).

Vielleicht meldet sich ja jemand, der es kann und auch bereit ist, dies als Auftragsarbeit zu erledigen. OOK.


Hallo,
mich beschäftigt im Moment die Frage, mit was für einer Kupplung ich meine Fahrzeuge versehen soll.
Eigentlich wäre vom Thema her (Schmalspur der französischen Schweiz, Strassenbahnen) eine +GF+ Kupplung erste Wahl. Gibt es aber nicht und eine weitere Kupplungsvariante braucht die MoBa-Welt jetzt nicht unbedingt.
Aber was soll es den dann sein? Trichterkupplung, Balancier-Kupplung mit Bügel, Scharfenberg-Kupplung, Kadee (Spur 0m oder H0) oder Originalkupplung?
Für eine solitäre Anlage stellt sich die Frage jetzt nicht unbedingt. Aber wenn man seinen Fahrzeugen auf einem Treffen mal Auslauf gönnen möchte, sollte es doch irgendwie kompatibel sein.
Für die RhB in 0m wäre Kadee die erste Wahl. Die ist praktisch und ziemlich zuverlässig, hat nur leider nichts mit dem Original zu tun. Die Originalkupplung könnte man auch nehmen. Aber Rangieren (viel Spass bei Personenwagen) ist dann nur etwas für Adleraugen.
Wie sieht es mit den anderen Kupplungsarten aus, gibt es da eine 0m typische Option die zuverlässig ist und zugleich ein Maximum an Rangierspass ermöglicht? Und natürlich sollte es die Fahrzeuge nicht verunstalten und keine Insellösung sein.
Gar nicht so einfach – oder etwa doch?
Vielen Dank und viele Grüsse
Matthias

OOK antwortet:

Da machst du ein riesiges Fass auf, das größte denkbare überhaupt. Und dazu noch ohne Boden. Wieviele Kupplungen sind für die Baugröße H0 im Laufe der Zeiten entwickelt worden und wieder verschwunden? Und wieviele gibt es heute? immer noch zahlreiche. In 0 Regelspur ist durch die normative Kraft des Faktischen (Lenz-Kupplung an Lenz-Großserienfahrzeugen) eine quasi Standardkupplung entstanden, aber auch dazu gibt es Alternativen.

Das Kupplungsproblem ist ein europäisches, weil wir in Europa in Regel- wie in Schmalspur kaum Kupplungen haben, die sich als selbsttätige Kupplung im Modell darstellen ließen. Du nanntest schon Scharfenberg- und +GF+ Kupplung, die aber beide eine zu geringe Verbreitung haben. Eine +GF+Kupplung an einem Harzer Schmalspurfahrzeug sähe doch recht falsch aus.

Wir werden in Kürze die diversen in 0m bestehenden Kupplungen im redaktionellen Teil vorstellen, hier sei nur gesagt: Es gibt keine für alle befriedigende Antwort.