0 Schmalspur bei der NuSSA 2020

und auch einiges in 0m

Um es gleich zu sagen, außer am Stand Haußen/Braunert/Klünder/Nienhus gab es nur an OOKs HOHENPLETTBERG-Stand etwas Neues in 0m.

HOHENPLETTBERG, noch recht roh und unfertig und voller Provisorien, erstmals in der Öffentlicheit. Die wichtigen Neuigkeiten kommen aber vor der Kulisse der Hochbauten nicht so deutlich heraus. Da müssen wir zu Lupe greifen.

Jaaa, da war natürlich die schon häufiger hier gezeigte Straßenbahn von Jaffas Moba-Shop, die ebenfalls erstmals öffentlich zu sehen war, schon in einer weit fortgeschrittenen, aber doch noch nicht definitiven Ausführung.

Ein wirklich passender Stromabnehmer muss noch aufgetrieben werden, nicht mal Sommerfeldt hat sowas. Und der verbesserte Bachmann-Antrieb (hier noch mit den Original-Bachmann-Fahrwerkblenden) ist auch noch nicht das letzte Wort. Zudem ist die Tram noch reichlich bockbeinig; das wird mit dem Serienmodell besser. Auch das Dach ist noch ein Provisorium.

Aber schauen wir mal weiter:

Nach langer clam-heimlicher Vorbereitung konnte jetzt bei einem wichtigen Projekt die Katze ein Stück weit aus dem Sack gelassen werden.

OOK hat lange und gründlich geforscht, um eine Meterspurlok zu finden, die auf Basis des weit verbreiteten Magic-Train STAINZ-Fahrwerks realisiert werden könnte. Denn was für einen Erfolg von 0m unbedingt nötig ist, ist eine kleine Lok, die nicht gleich den ganzen Etat verbraucht, aber dennoch eine „richtige“ Meterspurlok ist. Denn Phantasieprodukte hat es da schon reichlich gegeben.

Die Einstiegsdroge

Und er wurde fündig: in einem uralten von ihm selber herausgegebenen Sonderheft des DEV-KURIER, wie die Zeitschrift DIE MUSEUMS-EISENBAHN ursprünglich hieß, eine Zeichnung von Hartmut Brandt der Lok 10 und 12 der Mindener Kreisbahn. Und so sieht das derzeitige Zwischenergebnis der langen Entwicklungsarbeit aus:

Die rechte Lokseite inklusive Sicherheitsventil, Auftritten, Wasserkastendeckel, Griffstangenhaltern, Speiseventil und Schalldämpfer der Körtingbremse auf dem Umlaufblech mit Abdampfrohr am Schornstein, alles in einem Stück gedruckt von Christian Sawade-Meyer („Christian“ im Spur 0-Forum)
Das „Pagodendach“ kommt von einer nachträglichen Verformung nach dem Druck. Das wird Christian noch in den Griff bekommen.

Noch fehlt natürlich die Pufferbohle, und neue Zylinder wird es auch geben.

Und hier der Beweis für die Richtigkeit der Idee:

In schwarz die Typenskizze der STAINZ, in rot drüber gezeichnet die grobe outline der MKB 10. Achsstand und Raddurchmesser sind identisch. Bingo!
Das einzige bekannte Bild der MKB 10 oder 12. Foto: F. Kemper, Slg OOK
Außer in dem erwähnten DEV-KURIER-Sonderheft von 1972 ist das Bild noch in dem Buch über die Mindener Kreisbahn des Ehepaars Schütte abgedruckt.

Eine grobe Unstimmigkeit wird (vorerst) bleiben: Die MKB 10 hatte eine Heusinger-Steuerung, die Stainz eine Allan-Steuerung. Diese Diskrepanz muss fürs Erste der Käufer selber ändern – wenn es ihm wichtig genug ist.

Und noch mehr 0m:

In der Mitte wieder die MKB 10, links im Hintergrund die von Uwe Ehlebracht (0e-Club Hamburg) ganz aus Messing gebaute PLETTENBERG (noch ohne Antrieb), davor erster Probedruck eines Wismar-Drehgestells für die schweren Stahlwagen der NWE (mit Schnellenkamp Radsätzen), und rechts erster Probedruck des Führerhauses incl. Wasserkästen des FIFFI der NWE.

Uwe Ehlebracht hatte schon seit längerem Messing-Ätzbleche zur Herstellung eines Gehäuses für die PLETTENBERG zum Aufsetzen auf ein Magic Train Fahrwerk angeboten.

Die Zeichen der Zeit erkennend hat Uwe jetzt ein eigenes 0m-Fahrwerk entwickelt, was den Chronisten natürlich zu einem Freudensprung animierte.

Auch bei einer Kastenlok gibt es vorne und hinten, hier die Vorderansicht mit dem Türchen zur Rauchkammer. Motor und Steuerung sind noch nicht montiert, das kommt aber in Kürze.
Hier ist Uwe aber ein Fehler unterlaufen. Dachte ich. Aber es stimmt, auch die andere Stirnfront der Lok hatte so ein Rauchkammerzugangstürchen. Wozu nur?

Kurzes Gastspiel:

Alexander Krauth, bekannt als Admin und Moderator des Schmalspur-Treff-Forums, hatte auf Wunsch von OOK sein Exemplar des OEG-Wagenkastens mitgebracht, der vor zwei Jahren von O-Scale Models (Esslinger) herausgebracht worden war.

Das war der Zeit voraus, der 0m-Aufschwung noch nicht in Sicht, so verschwand das schöne Stück wieder von der Bildfläche. Helmut Esslinger hatte das Fahrzeug ursprünglich zum Aufsetzen auf ein Magic Train Waggonfahrwerk vorgesehen, später auf Wunsch der hungernden Null-Emmer auch ein 0m-Fahrwerk angeboten, das jedoch nicht befriedigte.

Alexander Krauth hat eine Ätzplatte mit den gesamten U und L-Profilen entwickelt, mit denen der Wagenkasten mehr Dreidimensionalität bekommt. Und mit den jetzt lieferbaren Radsätzen von Schnellenkamp dürfte es auch nicht mehr so schwer sein, den Wagen in 0m zum Rollen zu bringen.


Jetzt noch ein kleiner Rundgang durch andere Stände, die für 0m Relevantes aufzuweisen hatten.

Ulf Haussen und Bernd Braunert sind mit dem von ihnen entwickelten V 29 – Bausatz schon ziemlich weit, fast fertig könnte man sagen. Eine Prachtlok, oder?
Am Stand von Wolfgang Fehse war allerlei Magic Train zu sehen, sogar die nur noch selten anzutreffenden G-Wagen. Und ganz witzig: im Vordergrund links neben den Bonbons ein Resin-Abguss von OOK’s Eselsrückenwagen, den er mal für seine Grubenbahn konstruiert hat.
Auch bei Klaus Stendera gab es Magisches in originaler und in origineller Form. Aber der MEG B-Kuppler sollte der Aufmerksamkeit von künftigen Null-Emmern nicht entgehen, genausowenig wie der kleine Akku-Triebwagen der Meiringen-Innertkirchen Bahn, auch wenn beide derzeit noch im 0e-Zustand sind.

Und last not least: 0m beim Pollo

0m beim Pollo? Wie kann das sein? Man muss nur die Augen gut offen halten, wenn man bei Lutz Friedrich vorbeipirscht:

Natürlich gab es am Pollo-Stand keine 0m-Fahrzeuge, wie denn auch? Aber die Blätter da im Vordergrund sind eindeutig Weichenschablonen für 0m-Weichen, die wurden beim Aufräumen gefunden.
Auch dies ist kein 0m-Wagen. Besser gesagt: noch nicht.

Dieser auf 0e gespurte POLA-MAXI-Wagen lässt sich nämlich recht leicht zu einem richtigen meterspurigen C4i umbauen. Einen davon hat die BAE schon (läuft meist auf der Andreasberger Strecke), bald werden es zwei sein, denn OOK hat den Wagen gekauft, sehr zu Verwunderung von Lutz Friedrich, der niemals damit gerechnet hatte, diesen Wagen hier loszuwerden. Die 0e-Achsen müssen durch 0m-Drehgestelle ersetzt werden.

Achtung! Weitere Informationen über Meterspuriges oder Meterspur-Verdächtiges folgen in Kürze an dieser Stelle und/oder auch in OOKs Journal.