Gleisbausystem von Jaffas Moba-Shop in der Testphase

OOK konnte jetzt erstmals 0m Gleisbau ohne Spurlehren üben, weil Jaffa ein Kontingent gelaserte Schwellen und Unterlagplatten geschickt hatte.

Die Schwellen sind zwar einzeln abgetrennt, aber auf einem Klebestreifen konfektioniert und sollten zunächst nicht davon abgenommen werden.
Die Schienenplatten mit der Ausnehmung zur Aufnahme des Schienenfußes sowie den Löchern (leichtes Untermaß) für die Nägel kommen in einem Trägerstück und müssen herausgelöst werden, zum Beispiel mit der Methode „Die kannste knicken“:
Jaffa hat wohl eher gedacht, dass man die Kleineisen mit dem Cuttermesser heraustrennen soll, wenn man den Träger aber geschickt knickt, fallen sie alle reihenweise auf den Tisch.
Von einem dicken Tropfen Klebstoff wird eine geringstmögliche Menge aufgenommen und in die Vertiefungen in den Schwellen gebracht. Mit der Spitze des kleinen Bastelmessers pickt man die Kleineisen auf (Seite mit der Ausnehmung oben) und transferiert sie in die Vertiefungen. Anpressen, fertig. Wenn man dies mit einzeln abgelösten Schwellen machen will, verdoppelt sich der Zeitaufwand wegen deren Flüchtigkeit.

Wenn ausreichend Schwellen mit den Kleineisen versehen sind, kann es an den konkreten Gleisbau gehen, vorausgesetzt das Planum ist vorbereitet (eben, sauber, trocken).

Es galt, an die erste Fertigweiche, die in Gleis 4 in OOKs Bf Sonnenberg eingebaut wurde, ein neues Gleis zum versetzten Lokschuppen für die Rangierlok zu verlegen.

An der Stelle, wo der gerade Gleisabschnitt endet, wurde die erste Schwelle aufgeklebt und die Schiene durch die vorhandenen Löcher festgenagelt. Anschließend wurde eine Leiste als Lineal für die Ausrichtung der Schwellen temporär angeschraubt.

Das neue Lokschuppengleis muss zunächst ein Stück gerade verlaufen, um auf den Mindesabstand zum Gleis 4 zu kommen, und dann in die Flucht des Fundaments des Lokschuppens einschwenken.

Die Perspektive täuscht. Auf dem Lokschuppenfundament liegt die hintere Schiene korrekt parallel zu den Seitenkanten. Der Bogen zwischen den beiden fixierten geraden Abschnitten hat sich von allein optimal eingestellt.
Eigentlich müsste die nun komplett festgenagelte linke Schiene absolut gerade verlaufen. Warum sie das trotz der Ausrichtung der Schwellen am Lineal nicht tut, war zunächst ein Rätsel.

Jaffa kontrollierte daraufhin noch einmal seine Laserdatei und fand eine minimale Asymmetrie der Vertiefungen in den Schwellen, im Zehntelmillimeterbereich. Das führte dazu, dass wenn eine Schwelle so herum, die andere anders herum gelegt war, der Gleisverauf nicht hundertprozentig war. Eigentlich eine geringe kaum sichtbare Abweichung, aber die Teleaufnahme macht es sichtbar. Grund genug, die Laserdatei zu korrigieren, was inzwischen geschehen ist.

So, der „Hofhund“ von Sonnenberg konnte zum ersten Mal probeweise seine neue Heimat besichtigen. Allerdings muss noch der Rauchabzug verlegt und die Tore repariert werden. Das Kreuz mit Ring drum herum am linken Bildrand ist die Stelle, wo demnächst das Grenzzeichen eingeschlagen wird.

Noch sind nicht alle Nägel gesetzt und Farbe und Schotter fehlen auch noch, aber dass der Gleisbau à la Jaffa ohne Spurlehren funktioniert, ist erst einmal bewiesen.

Allerdings gab es hinterher ein ausführliches Telefongespräch zwischen Jaffa und OOK, infolgedessen noch diverse klitzekleine Änderungen an den Laserdateien vorgenommen werden. Wir werden berichten.

Aktualisierung per 22.12.19:

OOKs Testgleis ist fertig. Im Laufe des Baus wurden immer wieder kleine Veränderungen an den Laserdateien vorgenommen, um den Gleisbau mit dieser Methode zu optimieren.

Mehrfach wurden die Dateien aus den laufenden Bauerfahrungen heraus optimiert, mit Erfolg. Im letzten Drittel war es ganz leicht, die Schienenplatten in die Vertiefungen in den Schwellen zu bekommen und die Schienenägel im korrekten Winkel in die vorgelasertern Löcher. Da ein Laser keine schrägen Löcher brennen kann, wurde dies mit einem Trick umgangen: Die Löcher in den Schienenplatten und die in den Schwellen sind um wenige Zehntel gegeneinander versetzt und leiten den Nagel auf diese Weise in die gewünschte Schräglage.