Bachmann-Tram umspuren

Die Bachmann-0n30-Tram ist gebraucht und oft auch neu für Preise um 90€ im Internet zu beschaffen. Sie eignet sich umgespurt als Basis für 0m-Fahrzeuge wie Straßenbahnen oder Dieselloks.

Hier zeigen wir die wichtigsten Schritte in Wort und Bild. Da das Umspuren in jedem Fall einiges Grundwissen und handwerkliche Fähigkeiten erfordert, verzichten wir auf elementare Arbeitsschritte wie z.B. das Abnehmen des Gehäuse und Zerlegen des Antriebes.

1._Vorbereitung der Stromabnehmer für die Spurerweiterung: Der Träger wird mittig getrennt (siehe Foto); damit die Maße des einzufügenden Distanzstückes (von Jaffa Moba-Shop) stimmen, darf die Schnittbreite nicht mehr als 0,5 mm betragen (Feinstsäge, Trennscheibe). Der neue Träger hat bereits Bohrungen und wird mit dem mittig aufgeklebten Distanzstück auf den zersägten alten Träger geklebt. Die Bohrungen des neuen Trägers müssen natürlich durch den ursprünglichen Träger hindurch aufgebohrt werden. Die Länge der alten Schrauben reicht aus, um trotz der größeren Materialstärke die Stromabnehmerhalterung später zu befestigen.

Dieses Vorgehen hat sich nicht bewährt; siehe weiter unten

2. Das Abziehen der Räder von den Achsen und das Abziehen des Zahnrades gehen ohne Spezialwerkzeug durch Drehen und Ziehen/Drücken der Elemente auf der Achse; evtl. greift man mit einer Zange die Achse beim Drehen. Die Räder nicht mit einer Zange auf den Radkränzen greifen, sondern – wenn notwendig – die Radscheiben von der Seite mit einem Lappen geschützt anfassen.
Etwas heikel ist das Abziehen der (Isolations-)Kunststoffmuffen, die man vorsichtig mit Cutter und später mit Schraubendreher Schritt für Schritt abhebelt, ohne sie zu beschädigen.

Hier sind die Achsen bereits filettiert und die neuen Achsen liegen vorbereitet oberhalb der ursprünglichen Achse – alle Elemente gegenüber den alten Achsen um 5,7 mm verlängert. Als Ersatz für die alte, als Drehteil hergestellte gestufte Achse, dient eine 2-mm-Stahlachse mit einem aufgeschobenen und mit Sekundenkleber fixierten 3-mm-Messingrohr. Die Riffelungen der alten Achse sind verzichtbar; das Zahnrad wird mit einem Tropfen Sekundenkleber fixiert.

3. Auch das Aufpressen der Elemente geht ohne Werkzeug. Nach Bestimmung der korrekten Zahnradposition auf der Achse (im Fahrwerk, s.u.) wird das Zahnrad mit Sekundenkleber fixiert. Hier ist Vorsicht geboten: keinesfalls darf Klebstoff auf die Zähne geraten!

Wenn man genau hinschaut, sieht man den Glanz des aufgebrachten Sekundenklebers.

4. Auf dem folgenden Bild sind die Kunststoffmuffen bereits auf die Achsen geschoben. Sie liegen noch nicht bündig an; das geschieht mit dem Aufpressen der Scheibenräder. Hier dürfen auch ein paar zarte Hammerschläge nachhelfen, bis das Radsatz-Innenmaß korrekt erreicht ist.

5. Nach dem Einsetzen der Achsen und Verschrauben der Fahrwerksabdeckungen muss nur noch der anfangs vorbereitete Stromabnehmer montiert werden.

Verändertes Verfahren für Umbau des Stromabnehmers

Bei dem unter 1. beschriebenen Verfahren gab es Probleme: Im Originalzustand hat die Stromabnehmerhalterung kleine Stege, die den Motor mit den Schnecken auf die Zahnräder drücken. Durch den Umbau fehlte dieser Anpressdruck und auch die kleine Korrektur im Folgefoto (die kleinen 1×1 mm Polystyrolprofile) brachte kein überzeugendes Ergebnis:

Kleine aufgeklebt Polystyrolprofile bewirkten nur wenig Verbesserung.

Deshalb ein ganz neuer Anlauf:

Dabei wird an der Halterung gar nichts geändert, sondern unter die vorhandenen Schleifer habe ich kleine Plättchen 7×4 mm (0,2 mm Neusilber war gerade zur Hand) aufgelötet, die für die notwendige Verbreiterung sorgen. Dazu wird der Antrieb auf den Kopf gelegt, die Enden der Schleifer und die zurecht geschnittenen Plättchen werden vorverzinnt.
Ein kleines 4-mm-dickes Sperrholzbrettchen sorgt dafür, dass an den federnden Schleifern beim Löten angepresst werden kann.

Der anschließende Fahrtest war jetzt ohne jede Beanstandung.

Fahrwerk über Kopf, Achsen abgenommen, Neusilber-Plättchen vorbereitet.
Die alten Schleifer und die Plättchen sind vorverzinnt.
Die Schleiferverbreiterungen sind aufgelötet; ein untergelegtes 4-mm-Brettchen hilft, den notwendigen Druck beim Anpressen während des Lötens abzufangen.
Ein deutlich elegantere Lösung, bei der die Halterung der Schleifer nicht einmal abgenommen werden mussten. Allerdings muss hierbei die Lötung sehr gut durchgeführt werden, wenn man dauerhaft daran Freude haben will.