In dem Buch „Schmalspurbahnen zwischen Spree und Neiße“, noch zu DDR-Zeiten bei transpress erschienen, fand ich auf S. 55 eine von Klaus Jünemann angefertigte Zeichnung eines netten kleinen offenen Güterwagens für den Kohletransport. Nur 1,7m Achsstand für den Einsatz in den engen Straßenbahnradien der Spremberger Stadtbahn. 69 Stück soll die Bahn davon besessen haben, teilweise mit Handbremse und Bremsersitz.
Da in Kürze durch die Initiative von Michael Schnellenkamp Straßenbahnen mit Güterverkehr in 0m einen Aufschwung erleben werden, würde dieser Wagen so richtig gut passen. Und wie ich ihn so sinnend betrachtete, kam mir die Idee, doch mal zu schauen, ob man ihn nicht durch Umbau eines Magic Train Wagens herstellen könnte, zum Beispiel aus diesem hier:
Schnell hatte ich einen solchen Wagen in meinen Bastelvorräten gefunden und nahm ein Lineal zur Hand, um die Teile zu vermessen. Die Seitenfront misst über die Stirnwände 134 mm, viel zu lang, aber auch ein Feld zu viel.
Was passiert, wenn man die Seitenwand um ein Feld kürzt und dann die Stirnwand wieder davor steckt? Dann, sagt mein Lineal, beträgt die Länge 110 mm. Die Seitenfront des Spremberger Kohlewagens ist laut Jünemann-Zeichnung in 1:45 ebenfalls 110mm lang. Also Zufälle gibts! Und die Höhe der Bordwand stimmt ebenfalls sehr gut.
Nur mit der Breite klappt es nicht ganz so gut. Der Magic Train-Wagen ist um einige Millimeter zu schmal, aber die Stirnseiten müsste man wegen der schrägen Erhöhungen eh selber schnitzen. Oder aus den Stirnseiten zweier Waggons – so man sie hat – zusammenfummeln.
Eine Anleitung zur Umspurung des MT-Fahrwerks findet sich ebenfalls hier im Blog. Nur muss in diesem Fall der Längsträger zwischen den Achsen erheblich gekürzt werden, damit der Achsstand von 1,7m (= 38 mm in 1:45) entsteht.
Die maßstäbliche 1:45-Zeichnung des Wagens ist hier:
Hier winkt eine Belohnung!
Man kennt das ja aus der Werbung: Es wird ein „kostenloses Gratisgeschenk“ versprochen, „das man auf jeden Fall behalten darf.“ So etwas gibt es hier auch. Und zwar:
Wer im März 2020 bei der NuSSA oder bei den Spur 0-Tagen in Gießen am Stand von OOK einen fertigen und lauffähigen Spremberger 6t O-Wagen in Spur 0m vorweist, der aus einem Magic Train 2420 entstanden ist, erhält als Belohung ein kleines Geschenk aus der Produktion von Jaffas Moba-Shop. Natürlich kein Bayerisches Agenturgebäude und auch keinen Hans’schen Kiosk, aber ein sehr bahntypisches und dekoratives Ausstattungsdetail. Den Wagen darf man nach Beweis der Lauffähigkeit natürlich wieder mitnehmen, und das kostenlose Gratisgeschenk darf man auch behalten. Ist das ein Angebot? Also los, bauen!
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