Schienenzangen bei ebay günstig!
Beim Surfen findet man ja immer auch allerlei Beifang, also Dinge, die man gar nicht gesucht hat. So ging es mir gestern mit dieser ebay-Anzeige:
Der gemeine Modellbahner hat in der Regel noch nie eine Schienenzange gesehen, weil diese Gleisbauarbeiten heute meist maschinell erledigt werden. Wozu dienen Schienenzangen? Na, um Schienen mal ordentlich in die Zange nehmen zu können. Zum Beispiel so:
Wäre das nicht mal was zur Nachstellung auf einer Modellbahn, genauer gesagt auf einer mit Spur 0m? Da bräuchte man zunächst mal solche Schienenzangen in 1:45. Und was soll ich euch sagen, die gibt’s tatsächlich. Jaffa hat die schon seit geraumer Zeit im Programm. Weil sie auf seiner Shopseite nicht leicht zu finden sind, setze ich mal einen Direktlink.
Dass Jaffa sie ins Programm genommen hat, daran bin ich ehrlich gesagt nicht ganz unschuldig. Aber auch zwei weitere Modellbahner tragen Mitschuld: Horst Kaiser und Rudi Ott. Wir werden geich sehen, in wiefern.
Horst Kaiser lieferte mal vor langer Zeit dieses Bild fürs Harzbahnforum:
Rudi Ott, langjähriger BAE-Mitmacher, sah dieses Bild – und es machte klick. Er mailte Henning Löther an, der damals noch in Halbertstadt wohnte, also einen Steinwurf von Gernrode entfernt, und bat ihn, die Feldschmiede mal auszumessen. Kurze Zeit später hatte er die Maße und machte sich ans Basteln.
Und so kam es, dass ich im Bf Sieber Nord der BAE eine Bahnmeisterei nach Gernroder Vorbild einrichten konnte:
Da fiel mir ein, dass ich früher, als die Bm Gernrode noch dem Volke gehörte, dort schonmal ein paar Detailaufnahmen gemacht hatte. Zum Beispiel diese:
Das Bild erinnerte mich aber an Schienenzangen, mit denen ich selber früher beim Gleisbau in Bruvi hantiert hatte. Ja, ich wollte Schienenzangen für meine Bm. Damals war Jaffa schon voll für die BAE entbrannt und sagte sofort: „Hast du Zeichnung?“ Ich hatte keine, fand aber eine im allwissenden Internet. Und schon machte sich Jaffa erst ans Zeichnen, dann ans Lasern. Das Ergebnis sah dann so aus:
Die Schienenzangenfrage war nun dank Jaffa geklärt. Aber Modellbahner mit Adleraugen erspähen auf dem obigen Bild noch eine Neuheit. Auf der kleinen Bahnmeisterlore, die wir schon drei Bilder weiter oben gesehen haben, liegt jetzt noch ein merkwürdiges Teil mit blauen Griffen. Das war die Tat von Frank-Martin Schmidt, in den Foren unter dem Nick Baumbauer bekannt.
Und wozu braucht man so eine Schwungramme?
Da Frank-Martin nun so in Schwung war, zeigte ich ihm ein weiteres Bild aus der BM Gernrode:
Frank Martin fand das Teil interessant genug, um sich abermals an den Basteltisch zu begeben. Hier sein Ergebnis:
Die Bahnmeisterei in Sieber Nord auf der Baunlage – Andreasberger Eisenbahn (0m) ist, wie wir gesehen haben, ein Synergieprodukt von einer ganzen Reihe von engagierten Modellbahnern. Gemeinsam haben sie ein hochdetailliertes Ensemble erschaffen, das etwas für eine Eisenbahn Urtypisches darstellt. Jaffas Schienenzangen sind ein Teil davon.
Hallo Otto,
diese Details zu schaffen ist die eigentliche Herausforderung wenn der „grobe“ Rahmen dafür mal weitgehend geschaffen ist. Herrliches Vorbild und super umgesetzt im Modell. Und da kann immer wieder was dazu kommen. Vielen Dank für den Appetitanreger!
Viele Grüße, Dirk Nick: „DirkausDüsseldorf“
Das ist ja mal ein feines Ausstattungsdetail:-) Super rechachiert und super umgesetzt! Danke an alle Mitwirkenden.
Hallo Otto,
danke für diesen tollen Beitrag!
Solche Ausstattungsdetails gehören eigentlich immer (!) in das Umfeld einer Eisenbahn bzw Strassenbahn. Ohne Bahnmeisterei bzw Fahrleistungsmeisterei geht nämlich gar nichts. Und sowas zaubert ganz schnell richtig viel Atmosphäre.
Ich selber hatte in den ersten 3 Jahren nach der Lehre reichlich Gelegenheit mit all diesen Utensilien zu arbeiten, von den Schienen- und Schwellenzangen über die Ramme usw. bis hin zum Thermit Schweissen.
Bagger, Kran und ähnliche maschinenelle Hilfen kamen erst später zum Einsatz.
Eine schöne Erinnerung an meine ersten Gesellenjahre und eine prima Anregung für meine kommende Anlage.
Danke, und viele Grüße, Georg